4.253 neue Ausbildungsverträge – Thüringer Handwerk liegt im Ausbildungsplus

4.253 neue Ausbildungsverträge
Thüringer Handwerk liegt im Ausbildungsplus

Bis Jahresende will das Handwerk in Thüringen auf jeden Fall die im Thüringer Pakt für Ausbildung anvisierten 5.100 Ausbildungsverträge erfüllen. Und man ist auf gutem Weg.

In den drei Kammerbezirken wurden bis zum 30. September 4.253 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es 4.190. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent.

Mit der Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt ist das Handwerk zufrieden. Nachdem in den letzten Jahren aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Handwerk weniger Ausbildungsplätze bereitgestellt werden konnten, ist in diesem Jahr eine Stabilisierung, möglicherweise auch eine Steigerung der Ausbildungszahlen in Sicht. Rolf Ostermann, Präsident des Thüringer Handwerkstages, ist optimistisch, dass das angepeilte Ziel von 5.100 neuen Ausbildungsverträgen bis Jahresende erreicht wird.

Gesetzt wird im Handwerk auf Überzeugung. Schließlich ist im Handwerk Ausbildung als Fachkräfteentwicklung und als gesellschaftliche Aufgabe traditionell tief verwurzelt. Vor allem die Ausbildungsentwickler der Handwerkskammern sowie die Mitarbeiter der Kreishandwerkerschaften beraten das ganze Jahr über Betriebe zu Möglichkeiten der Ausbildung. Im Blickpunkt stehen hierbei vor allem Betriebe, die ausbilden können, jedoch noch nicht oder nicht mehr ausbilden. Hier konnten einige Erfolge verzeichnet werden.

Nach wie vor gibt es im Handwerk offene Ausbildungsplätze, die bisher nicht mit geeigneten Bewerbern besetzt werden konnten. Hauptproblem ist hierbei insbesondere die schulische Leistung der Bewerber. Insbesondere in den technischen Berufen sind die Ansprüche an eine handwerkliche Ausbildung hoch. Viele Bewerber haben hierfür gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht die entsprechenden Voraussetzungen, um erfolgreich eine solche Ausbildung absolvieren zu können.

Da berufsvorbereitende Maßnahmen allein dieses Manko nicht beseitigen können, fordert das Handwerk eine engere Verknüpfung von Schule und Wirtschaft wie beispielsweise eine intensivere Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen, um die Bandbreite der Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk besser aufzuzeigen. In kaum einem anderen Wirtschaftszweig sind Karrierechancen und die Möglichkeiten zur beruflichen Selbständigkeit so hoch wie im Handwerk. Von den 73.122 Gesellen, die seit der Wende im  Thüringen Handwerk ausgebildet worden sind, haben über 16.000 anschließend erfolgreich eine Meisterausbildung abgeschlossen und sich somit die Basis für eine Selbständigkeit im Handwerk gelegt.