Der Thüringer Handwerkstag (THT) begrüßt grundsätzlich die Vorlage des Doppelhaushalts 2026/2027 durch die Landesregierung. „Die Verabschiedung dieses Haushalts durch das Parlament würde für Thüringen dringend benötigte Verlässlichkeit, Stabilität und Planbarkeit sichern“, erklärt Thomas Malcherek, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstags. „Besonders die geplanten Investitionen sind für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und speziell für das Handwerk von großer Bedeutung.“
Positiv bewertet das Handwerk, dass kein weiterer Personalaufwuchs in den Verwaltungen vorgesehen ist. Diese Haushaltsdisziplin muss nach Ansicht des THT jedoch der Auftakt für eine umfassende Strukturreform sein. Der Landeshaushalt 2026/2027 sollte als finanzpolitisches Steuerungsinstrument genutzt werden, um den Bürokratieabbau voranzutreiben und den Verwaltungsvollzug effizienter zu gestalten. Die eingeplanten Mittel müssen gezielt in die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltungsprozesse fließen.
Das Thüringer Handwerk fordert in diesem Zusammenhang eine moderne Verwaltung auf allen Ebenen. „Wir halten es für zwingend notwendig, dass die Landesregierung die im Haushalt bereitgestellten Ressourcen nutzt und gemeinsam mit den kommunalen Körperschaften die große Chance der anlaufenden Verrentung der Babyboomer-Generation ergreift“, so Malcherek weiter. „Die demografische Entwicklung und die damit verbundenen Personalabgänge müssen haushaltspolitisch so gesteuert werden, dass in den nächsten zehn Jahren eine schlankere, modernere und ressourcenärmere Verwaltung entsteht.“
Der THT plädiert für einen konkreten, im Haushalt verankerten Plan bis 2030, spätestens jedoch bis 2035, der einen gezielten Abbau von Personalkosten und Personalbestand vorsieht. „Die Haushaltsmittel, die durch diese Strukturreform frei werden, sollten künftig verstärkt in wirtschaftsfördernde Maßnahmen und den Abbau von Investitionshemmnissen fließen“, fordert Malcherek. Das erklärte Ziel: Ein ressourcenarmes, prozesseffizientes Verwaltungshandeln, das sowohl den Bürgern als auch der Wirtschaft zugutekommt und die öffentlichen Haushalte nachhaltig entlastet.