November 2006 – Thüringer Handwerk -- archive.php --

Verleihung der Ehrennadeln des Thüringer Handwerkstages e. V. in Gold

Mitgliederversammlung 2006: Auszeichnungen und Impressionen

Verleihung der Ehrennadeln des Thüringer Handwerkstages e. V. in Gold

(Die Bilder können durch anklicken vergrößert werden.)

 Präsident des Thüringer Handwerkstages e. V. Rolf Ostermann, Tischlermeister Wolfgang Horn, Pfarrer a. D. Klaus Burges, Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstages e. V. Dr. Dieter Artymiak, v. l. n. r

Der Thüringer Handwerkstag e. V. zeichnet Tischlermeister Wolfgang Horn und Pfarrer a. D. Klaus Burges (Evangelische Männerarbeit e. V.) mit der Ehrennadel des Thüringer Handwerkstages e. V. in Gold aus.

Tischlermeister Wolfgang Horn ist regional, auf Bundesebene und europaweit bei der Interessenvertretung des Handwerks engagiert. Er übt die ehrenamtlichen Funktionen des Obermeisters der Tischlerinnung Bad Salzungen, des Landesinnungsmeisters des Fachverbandes des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks Thüringens sowie die des Kreishandwerksmeisters aus. Darüber hinaus ist Wolfgang Horn  als Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Holz und Kunststoff in mehreren EU-Gremien aktiv.

Pfarrer a. D. Klaus Burges macht seit Jahren den ortsansässigen Handwerkern in Thüringen mit der Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche Angebote, die helfen, den beruflichen als auch persönlichen Alltag zu bewältigen. Dazu arbeitete er eng mit dem THT zusammen. Er ist Mitbegründer und Gestalter der Symposienreihe „Handwerk und Kirchen“. Als ehemaliger Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche in der Männerarbeit der EKD hat Pfarrer Burges aus einem bescheidenen Anfang ein funktionierendes Podium für Handwerk und Kirche geschaffen.

 

Bilder vom zweiten Teil der Mitgliederversammlung mit geladenen Gästen

 Ansprache des Präsidenten des Thüringer Handwerkstages e. V., Rolf Ostermann

 Ansprache des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler

 Ansprache des Thüringer Ministerpräsidenten, Dieter Althaus

Mitgliederversammlung 2006 – Handwerk im Stimmungshoch Pressemitteilungen: Aktuelle Konjunktur – Handwerk im Stimmungshoch · Ausbildung – Handwerk wird Pakt erfüllen

Pressemitteilungen:

Aktuelle Konjunktur – Handwerk im Stimmungshoch

Ausbildung – Handwerk wird Pakt erfüllen

 

Aktuelle Konjunktur:

Handwerk im Stimmungshoch

Das Handwerk im Freistaat nahm in diesem Jahr, insbesondere seit dem zweiten Quartal deutlich an Fahrt auf. 79 Prozent der befragten Betriebe schätzten in den Herbstkonjunkturumfragen der Handwerkskammern ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“ ein. Dies ist der beste Wert seit acht Jahren. Die verbesserte Geschäftslage hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl. Erstmals ist die Anzahl der Betriebe, die Mitarbeiter einstellen, höher als die der Betriebe, die Mitarbeiter entlassen müssen. Mit rund 137 000 Beschäftigten (Zahlen beruhen auf handwerksinterner Statistik) konnte eine leichte Steigerung um 1 000 Mitarbeiter in diesem Jahr erreicht werden.

Neuen Schwung erhielt insbesondere das Baugewerbe. Hier sprachen sogar mehr als 80 Prozent von einer guten beziehungsweise befriedigenden Geschäftslage. Hier macht sich die gestiegene Investitionstätigkeit der gewerblichen Wirtschaft ebenso bemerkbar wie die zusätzlichen privaten Investitionen. Die neue Möglichkeit, Handwerkerleistungen steuerlich anzurechnen und das energetische Gebäudesanierungsprogramm hinterlassen hier ebenfalls ihre ersten Spuren.

Als wesentlichen Schub für handwerkliche Leistungen durch die Kunden sieht das Handwerk jedoch den Vorzieheffekt aufgrund der anstehenden Mehrsteuererhöhung in 2007. Hiervon profitiert aktuell neben dem Baugewerbe insbesondere das Kfz-Handwerk. Für das kommende Jahr rechnen beide Bereiche mit deutlichen Rückgängen.

Die höhere Betriebsauslastung führte zu einer besseren Umsatzentwicklung. Allerdings geht damit nicht automatisch eine Gewinnsteigerung für die Betriebe einher. Denn nach wie vor können die meisten Betriebe die ständig steigende Energie- und Rohstoffpreise nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergeben. Dies dämpft die Hoffnung auf eine bessere Ertragslage.

Gesundheitshandwerker weiter unter Druck
Von der konjunkturellen Belebung, die sich durch nahezu alle Handwerksbereiche zog, spüren die Gesundheitshandwerke kaum etwas. Nicht einmal 40 Prozent der befragten Gesundheitshandwerker schätzten ihre Geschäftslage mit befriedigend ein. Die ständigen Leistungskürzungen der gesetzlichen Krankenversicherung sind hierfür als Ursache zu sehen. Mit Sorge betrachtet der Thüringer Handwerkstag daher auch die neusten Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium, künftig per Ausschreibung nur noch die billigsten Leistungsanbieter auszuwählen. Durch regional tätige Gesundheitshandwerker wird bisher eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Heilmittelversorgung der Kranken gewährleistet. Mit Umsetzung der Gesundheitsreform steht zu befürchten, dass es im Ergebnis des Billig-Wettkampfs nur noch wenige monopolartige Anbieter geben wird.

Der THT fordert die Bundesregierung auf, hier dringend die Gesundheitsreform abzuändern, um nicht hochqualifizierte Handwerke in ihrem Bestand und damit die Versorgung der Kranken mit entsprechenden Produkten zu gefährden.

Der Thüringer Handwerkstag befürchtet, dass sich die in diesem Jahr insgesamt positiven Zahlen für das Handwerk nicht in 2007 fortsetzen werden. Da das Handwerk als lokaler und regionaler Anbieter von Produkten und Dienstleistungen stark vom Binnenmarkt abhängig ist, wird sich die für Anfang 2007 prognostizierte Konsumzurückhaltung direkt auf die Handwerksbetriebe niederschlagen.

Vor diesem Hintergrund ist eine zügige Umsetzung der Unternehmenssteuerreform sowie eine Fortführung und Aufstockung konjunkturfördernder Maßnahmen dringend geboten. Der Thüringer Handwerkstag fordert beispielsweise eine Aufstockung der  Abzugsfähigkeit von Handwerkerrechnungen auf mindestens 1 000 Euro (bisher bis zu 600 Euro). Damit kann nach Überzeugung des THT zum Teil die Mehrwertsteuererhöhung zumindest im Bau- und Ausbaubereich kompensiert werden. Außerdem würde man damit einem vorhersehbaren Anstieg der Schwarzarbeit entgegenwirken.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine bessere Binnenkonjunktur ist die Entlastung der Betriebe von den Lohnzusatzkosten. Dass von der Mehrwertsteuererhöhung lediglich der Arbeitslosenversicherungsbeitrag um ein Prozent gesenkt werden soll, ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn im gleichen Atemzug werden mit der Gesundheitsreform ab 2009 die Sozialabgaben weiter steigen. Nach Überzeugung des THT enthält die Gesundheitsreform keine Lösungen für die strukturellen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung. Der vorgesehene Fonds wird gut wirtschaftende Krankenkassen bestrafen und insgesamt die Beiträge weiter steigen lassen. Außerdem ist keine Entkopplung der Beiträge von den Löhnen geplant. Die Kritik des Handwerks hat der THT in einem Brief an die Thüringer Bundestagsabgeordneten und die Bundesgesundheitsministerin formuliert.

Betriebliche Entwicklung in Zahlen:
Die Anzahl der Betriebe im Handwerk stieg im letzten Jahr um 767 und lag mit Stichtag 30. Juni 2006 bei 30 940. Steigerungsraten verbuchen weiterhin die zulassungsfreien Handwerke der Anlage B1. Um 15 Prozent stieg hier die Zahl auf jetzt 4266. Bei den zulassungspflichtigen Handwerken (20 629) und bei den handwerksähnlichen Gewerben (6 045) stieg die Betriebszahl kaum an.

Seit der Novellierung der Handwerksordnung 2004 ist festzustellen, dass der Anteil der 41 zulassungspflichtigen Handwerke gegenüber den 53 zulassungsfreien Handwerken sinkt. Waren Mitte 2004 noch 70 Prozent aller Betriebe in der Anlage A zu finden, so schwand der Anteil bis Mitte 2006 auf 67 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Anlage B1 – Betriebe von 11 auf nunmehr fast 14 Prozent.

Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt nur noch bei rund 4,4 Beschäftigten; Mitte der 90er Jahre wurde schon ein Wert von 7 erreicht. Dies ist eine kritische Entwicklung. Denn mit sinkender Betriebsgröße sinkt die Leistungstiefe des Handwerks und damit für den Kunden die erstrebte Versorgungsbreite. Komplexe Aufträge können vom Handwerk nicht mehr in dem Umfang bearbeitet werden, wie Auftraggeber wünschen. Damit entgehen dem Handwerk wichtige Aufträge und dem Kunden Lebensqualität durch fehlende handwerkliche Dienstleistungen.

Ein leistungsfähiges Handwerk gehört natürlich mit zu den Standortfaktoren eines Landes. Daher muss es im Interesse aller sein, die betriebliche Stabilität und betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk zu fördern.

 

Ausbildung:

Handwerk wird Pakt erfüllen

Gute Meldung aus dem Kammerbezirk Ostthüringen. Dort wurde bereits vor einigen Tagen der Ausbildungspakt 2006 erfüllt. 1 320 neue Ausbildungsverträge und 100 erstausbildende Betriebe hatte die Handwerkskammer für Ostthüringen zugesagt. Im Kammerbezirk Ostthüringen waren am 31. Oktober bereits 1 466 Ausbildungsverträge unterzeichnet.

In den anderen Kammerbezirken befindet man sich ebenfalls auf gutem Weg. Zum Stichtag 31. Oktober wurden im Kammerbezirk Südthüringen 973 Ausbildungsverträge und im Kammerbezirk Erfurt 2 238 Ausbildungsverträge unterzeichnet. Bis Jahresende sollen in Südthüringen 1 000 und in Erfurt 2 480 Verträge unterschrieben worden sein.

Bezogen auf die Beschäftigtenzahl liegt das Thüringer Handwerks mit einer Ausbildungsquote von 11 Prozent weiterhin an der Spitze der Thüringer Wirtschaft.

Um dieses hohe Niveau zu halten, ist es dringend erforderlich, dass die schulischen Qualifikationen der Bewerber besser werden. Denn die hohe Zahl unvermittelter und nicht vermittelbarerer Bewerber in eine Duale Ausbildung ist nicht nur Beleg für die angespannte Situation in vielen Betrieben, sondern auch einer zu lückenhaften schulischen Vorbildung.

Eine Duale
Ausbildung birgt immer noch die besten Chancen für einen erfolgreichen Eintritt in die Arbeitswelt. Vollzeitschulische Ausbildungen bergen in Ostdeutschland nach einer Studie des Bundesinstitutes für berufliche Bildung (BIBB) ein weit größeres Risiko, nach der Ausbildung nicht wie gewünscht auf dem Arbeitsmarkt Tritt zu fassen (nur 22 Prozent fand eine Arbeitsstelle).  Die Erwerbsquote der betrieblich ausgebildeten ostdeutschen Jugendlichen lag bei 53 Prozent.

Der Thüringer Handwerkstag fordert daher, nur in sehr beschränktem Umfang und nur dort wo nötig, vollzeitschulische Ausbildungsgänge anzubieten. Es darf auf keinen Fall dazu kommen, dass schulische und betriebliche Ausbildung gegenseitig in Konkurrenz treten. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung nimmt in den nächsten Jahren die Zahl der Schulabgänger drastisch ab. Um eine bedarfsgerechte Ausbildung zu gewährleisten und damit den benötigten Fachkräftenachwuchs heranzubilden, ist eine Konzentration und eine weitere Unterstützung der Duale Ausbildung zwingend geboten.

Im Positionspapier hat der Thüringer Handwerkstag e. V. zu den Themen Finanz- und Steuerpolitik, soziale Sicherungssysteme, Bürokratieabbau, Energiepreise, „de-minimis“ – Beihilfen und Aus-, Fort- und Weiterbildung Stellung genommen.

Forderung der Mitglieder des Thüringer Handwerkstages e. V. anlässlich der Mitgliederversammlung am 9. November 2006 in Suhl Thüringer Handwerkstag lehnt Pläne zur Gesundheitsreform ab

Forderung der Mitglieder des Thüringer Handwerkstages e. V. anlässlich der Mitgliederversammlung am 9. November 2006 in Suhl

Thüringer Handwerkstag lehnt Pläne zur Gesundheitsreform ab

Die vorliegenden Pläne zur Gesundheitsreform mit der Einführung des Gesundheitsfonds bedeuten für Betriebe und Beschäftigte erhebliche finanzielle Zusatzbelastungen. Darüber hinaus löst der Gesundheitsfonds keines der drängenden Probleme der Gesetzlichen Krankenversicherung. Vielmehr führt der Fonds zu höheren Beiträgen, zu mehr Bürokratie und zu weniger Wettbewerb. Vor allem gut wirtschaftende Krankenkassen werden zugunsten teurer Kassen bestraft.

Gleich zwei zentrale Ziele der Reform werden mit den vorliegenden Beschlüssen ins Gegenteil verkehrt: Die Entkoppelung der Krankenversicherung vom Arbeitsverhältnis und die Senkung oder zumindest Stabilisierung der Beitrage.

Der Thüringer Handwerkstag fordert angesichts weiterer drohender Beitragssteigerungen die Entkoppelung der Krankenversicherung vom Arbeitsverhältnis, um insbesondere die mitarbeiterintensiven Betriebe von den überhöhten und beschäftigungsfeindlichen Personalzusatzkosten zu entlasten. Der Leistungskatalog ist auf eine medizinisch notwendige Grundversorgung zu beschränken. Ziel muss sein, die Lohnzusatzkosten deutlich unter 40 Prozent zu senken.

Es ist ein fairer Preis- und Qualitätswettbewerb sowohl zwischen den Gesetzlichen Krankenversicherungen als auch zwischen Gesetzlichen und Privaten Angeboten sicherzustellen.

Der Ansatz, die Private Krankenversicherung mit einem dreistufigen einkommensabhängigen Basistarif teilweise an die Gesetzliche Krankenversicherung anzupassen, wird vom THT als Schritt in Richtung Planwirtschaft abgelehnt.

Völlig am Ziel vorbei gehen die Pläne, im Rahmen von K.O.-Ausschreibungen die Versorgung mit Hilfsmitteln zu regeln. Das ist keine Intensivierung des Wettbewerbs sondern die Schaffung neuer Monopole. Dass nur Anbieter zur Versorgung mit Hilfsmitteln sind, die einmal den Zuschlag bei einer Ausschreibung erhalten haben, wird vom Handwerk strikt abgelehnt. Eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung der Versicherten mit Hilfsmitteln durch die Betriebe der Gesundheitshandwerke muss aufrechterhalten bleiben.

Der Thüringer Handwerkstag fordert die Bundesregierung auf, endlich damit zu beginnen, eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik zu entwickeln, die neben den struktur- und ordnungspolitischen Aufgaben vor allem die zunehmend flacher werdende Einnahmebasis der Gesetzlichen Krankenversicherung in den Blick nimmt. Hierbei darf nicht der Griff in die Taschen der Beitragszahler mit dem Ziel „mehr Geld ins System“ im Vordergrund stehen, sondern Ziel muss sein, steigende Leistungsanforderungen an die Gesetzliche Krankenversicherung solidarisch und im fairen Wettbewerb zu finanzieren. Den politischen Zentralisierungs- und Verstaatlichungsambitionen im Gesundheitswesen erteilt der Thüringer Handwerkstag eine klare Absage.

Mitgliederversammlung 2006

Mitgliederversammlung 2006

Die deutsche Bundespolitik geht weiter ihren eigenen Weg.

Getragen von Statistiken verkündet sie eine positive Bilanz der eigenen Arbeit. Konjunkturaufschwung, Trendwende am Arbeitsmarkt, erfüllbare „Mastricht-Kriterien“ sind dabei das verwendete Vokabular.

Im Handwerk sieht es dagegen anders aus. Forderungen nach Mindestlöhnen statt Senkung der Nebenkosten, stetiges Zunehmen statt Abnehmen der Bürokratie und nicht zuletzt eine beschleunigte staatliche initiierte Dequalifizierung statt Innovationen verhindern spürbares Wachstum in Deutschland wirtschaftlichem „Rückgrat“ – dem Handwerk. Doch das Thüringer Handwerk wird nicht müde, diese Missstände aufzuzeigen und Lösungsansätze zu beraten.

Die Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstages e. V. bildet dafür das Forum.

Die Mitgliederversammlung 2006 des Thüringer Handwerkstages e. V. findet am 9. November 2006 im Congress Centrum Suhl statt.

Debatte um Gesundheitsreform hält an, Handwerk und IKK sagen Nein

Debatte um Gesundheitsreform hält an

Handwerk und IKK sagen Nein

Nach monatelangen Streit hat das Bundeskabinett die Gesundheitsreform jetzt beschlossen. Noch in diesem Jahr soll der Gesetzentwurf im Bundestag verabschiedet werden; die Reform, die von allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen und den Akteuren im Gesundheitswesen abgelehnt wird, soll zum 1. April 2007 in Kraft treten.

Ab 2009 will die Bundesregierung den Beitragssatz bundesweit und über alle Kassen hinweg einheitlich festsetzen. Nach Expertenmeinung wird dieser dann voraussichtlich bei circa 15 Prozent (zuzüglich 0,9 Prozent Versichertenanteil) liegen. Im Vergleich dazu erhebt die IKK Thüringen heute und im Jahr 2007 einen Beitragssatz von 12,3 Prozent (zuzüglich 0,9 Prozent Versichertenanteil). Ein durchschnittlicher Handwerksbetrieb mit sieben Beschäftigten wird somit im Jahr um 2.000 bis 2.500 Euro mehr belastet werden, wenn die Reform so umgesetzt wird.

„Diese Reform braucht niemand – außer der Großen Koalition! Sie löst nicht ein einziges der zentralen Probleme in der Gesundheitsversorgung und sichert schon gar nicht eine nachhaltige Finanzierung.“ so Frank Hippler, Vorstand der IKK Thüringen.

Das heutige Selbstverwaltungsmodell, in dem Arbeitgeber und Versicherte gemeinsam im Verwaltungsrat über die Beitrags- und Leistungspolitik der Kasse entscheiden, ist einem staatsnahen, dirigistischen Modell klar und deutlich überlegen.

Bestes Beispiel ist die IKK Thüringen. Schon seit Jahren sorgen die Arbeitgeber und Versicherten aus dem Handwerk gemeinsam mit dem Vorstand dafür, dass die IKK Thüringen einen soliden und wirtschaftlichen Haushalt plant.

Die Selbstverwaltung hat grünes Licht gegeben: Nicht nur für 2006 sondern auch für das kommende Jahr 2007 bleibt der günstige Beitragssatz von 12,3 Prozent stabil. „Dank des positiven Rechnungsergebnisses 2005, solider Finanzreserven, konstanter Verwaltungskosten und einer erfreulichen Mitgliederentwicklung steht die Beitragsstabilität der IKK Thüringen auch zukünftig auf sicheren Füßen“, betonte Vorstand Frank Hippler.

Auch vom Thüringer Handwerkstag hagelte es Kritik. In einem Brief an die Thüringer Bundestagsabgeordneten, an Landesregierung und Landtagsabgeordnete unterstrich der THT die funktionierende, demokratisch legitimierte Selbstverwaltung der IKK, die für stabil günstige Beitragssätze und gute Leistungen sorgt. Die Pläne, die Beitragssätze staatlich zu diktieren, werden von den Thüringer Handwerkern abgelehnt.

Die IKK Thüringen betreut in Thüringen, Hessen und Bayern rund 170.000 Versicherte und 26.500 Arbeitgeberkunden und gehört mit ihrem Beitragssatz von 12,3 Prozent zu einer der günstigsten Krankenkassen bundesweit.